Jagd

„Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild, waidmännisch jagt, wie sich’s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“

J.A.0.Riesenthal(1830-1898),1948

Ich finde es richtig, dass man zu Beginn einer Jagd die Hasen und Fasane durch Hörnersignale warnt.

Gustav Heinemann (1899-1976), dt. Politiker (SPD), 1969-74 Bundespräs.

Jagd ist die intensivste Berührung mit der Natur. Die Natur ist ein Ruhepol in unserer hektischen Zeit. Der Wald macht langsam und bietet Gelegenheit innerlich zur Ruhe zu kommen. In unserer industrialisierten Welt haben viele Menschen das Wissen über zusammenhängende Abläufe und den Kontakt zur Natur verloren. Wir leben in einer Zeit, in der nur der kurzzeitige Profit und Spaß gelten. In vielen Fällen wird die Natur nur noch für den persönlichen Freizeitspaß benutzt. Wir haben aber auch Verantwortung für bestimmte Tierarten und den Erhalt der Natur für nachkommende Generationen.

Im Gegensatz zu der Tötung von Tieren in Schlachthöfen, die anonym hinter den Kulissen stattfindet, erlegt der Jäger sein Wild selbst. Viele Jagdgegner halten dies für grausam. Ein Stück Wild, das in Freiheit gelebt hat und waidgerecht erlegt wurde, musste weniger leiden als Tiere, die nur für den Schlachthof in Massentierhaltung aufgezogen wurden. Die Wohlstandsgesellschaft kauft ihr Fleisch wie ein Stück Käse in Folie eingeschweißt beim Discounter. Das hinter jedem Stück Fleisch auch ein Tier steht, das hierfür sein Leben gelassen hat, interessiert die Wenigsten.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/schweine-schlachten-zum-zuschauen-fleischproduktion-in-daenemark-a-965922.html

Durch die zunehmende industrielle Herstellung von Lebensmitteln und künstlich erzeugten Aromen und Zusatzstoffen, ist bei vielen Menschen der
Kontakt zur natürlichen Ernährung und Lebensmittelgewinnung verloren gegangen. Viele unserer Zivilisationskrankheiten lassen sich auf falsche
Ernährung zurückführen.

Unsere Gesellschaft muss sich generell fragen, wie sie mit Tieren umgehen will. Man sollte auch aufpassen, dass es nicht zu einer Vermenschlichung
von Tieren kommt, da dies auch nicht immer einer artgerechten Tierhaltung entspricht. Wildschweine werden gefüttert, Hunde wie Kinder gehalten, einfach alles verniedlicht. Es fehlt vielen Zeitgenossen der Blick für die Realität.
Leider sind Jagd und Tierschutz immer auch ein emotionales Thema. Und gerade deswegen ist es selten möglich, sich über dieses Thema sachlich auszutauschen.

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Jagd ist ein menschliches Kulturgut, das es zu entdecken, zu pflegen und zu bewahren gilt
(Jagdhistorikerin Dr. Dr. Sigrid Schwenk, Uni Wien – aus ihrem Vortrag bei der Jagdhistorischen Ausstellung in  Sulzbach 2012)

Bücher zum Thema:

Jagen, Sex und Tiere essen: Die Lust am Archaischen von Florian Asche

Jagdlust: Warum es schön, gut und vernünftig ist, auf die Pirsch zu gehen
Von Eckhard Fuhr

Das Seelenleben der Tiere von Peter Wohlleben

Bildband Sehnsucht Wald von Andreas Kieling und Kilian Schönberger